Lions meet Lions – Der neue „Käfig“ der ZSC-Lions
Der Zürcher-Schlittschuh-Club ZSC wurde im Oktober 1930 im Hotel „Habis Royal“ in Zürich gegründet. Bereits um diese Gründung bzw. um die Farben des Logos ranken Gerüchte. So erscheint klar woher die Farben Blau und Weiss (Zürich) im Logo stammen, aber wieso noch die Farbe Rot dazu gekommen ist, ist nicht restlos geklärt. Die grösste Vermutung liegt darin, dass dies die Farbe des „Habis Royal“ war und so ins Logo gekommen ist.
Nach den Meistertiteln 1936, 1949 und 1961 gab es eine unendlich lange „Durststrecke“. Der ZSC wurde in den 1980er Jahren zum „Liftclub“ und als Fan bedurfte es eine ziemliche Leidensbereitschaft. Dazu wurde der Club auch durch finanzielle Probleme stark belastet.
So wurde 1997 die Fusion zwischen der GC-Eishockeysektion und dem ZSC beschlossen. GC wollte für den neuen Verein den Namen Lions und der ZSC wollte seinen bestehenden Namen behalten.
Keiner konnte sich vorstellen, dass die Fans im Hallenstadion ihren Club mit „Hopp Lions“ anfeuern würden. Da gelang dem langjährigen ZSC-Präsidenten Ernst Meier der erlösende Coup in dem er den Vorschlag mit dem Namen „ZSC-Lions“ machte. So bekam GC den Namen Lions und die Fans konnten ihren Club weiterhin mit „Hopp Z-S-C“ oder
„Vollgas Z-S-C“ anfeuern.
Als Heimstadion waren die ZSC-Lions weiterhin im Hallenstadion eingemietet und in der Saison 1999/2000 gelang endlich der 39 Jahre ersehnte Gewinn der Schweizer Meisterschaft im Hallenstadion nach einer Serie von 4:0 gegen den grossen Gegner Lugano. Dieser Erfolg konnte in der Saison 2000/2001 gegen den gleichen Finalgegner in Lugano wiederholt werden. Die Meisterfeier in Lugano wurde leider durch einen massiven Tumult der Luganofans gestört, so dass dieser in den frühen Morgenstunden nach der Rückkehr aus Lugano mit den Fans in Oerlikon nachgeholt wurde.
Beim Umbau des Hallenstadions mussten die ZSC-Lions in der Saison 2003/2004 ins Stadiönli neben der Messehalle ausweichen. Nur wenig Platz für die Fans, und keine nummerierten Plätze. So musste man als Fan, wenn man einen halbwegs guten Platz haben wollte spätestens bei der Türöffung um 18:00 Uhr vor dem Stadiönli bei der Eingangstüre stehen.
Nach der Rückkehr ins Hallenstadion, wo bei der Abstimmung mächtig mit den ZSC-Lions für den Kredit der Stadt geworben wurde, wurde die Situation immer schlechter. Das Hallenstadion wollte lieber mehr Konzerte veranstalten als die Halle für die ganze Saison mit allen Varianten der Playoffspiele (Heimrecht, Spielverschiebungen etc.) für den ZSC reservieren. Was dazu führte, dass die ZSC-Lions für ihren wohl grössten Titel „Sieger der Campions Hockey League“ das Final-Heimspiel 2009 in Rapperswil austragen mussten. Spätestens da wurde es klar, die ZSC-Lions brauchen ein eigenes Stadion. 13 Jahre später, 2022 soll nun dieser Wunsch in Erfüllung gehen und das Stadion sollte auf die Saison 2022/2023 eröffnet werden.
Wenn da nur nicht diese Geschichte mit den Schrauben für die Dachkonstruktion wäre. Wie schon bei Vielem, ranken sich auch um diese Schrauben mehrere Gerüchte. Von Materialfehlern über das Anziehen der Schrauben ohne Drehmomentschlüssel gibt es einige Versionen. Fakt ist, dass die Sache ein rechtliches Nachspiel haben wird, dass die fast 20000 Schrauben ersetzt werden mussten und dass es dadurch, zu den schon ehrgeizigen Zielen, weitere Verzögerungen gibt. Aktuelles Ziel ist es, dass sicher die geplante Uni-Hockey WM von Anfangs November in der SwissLife-Arena stattfinden kann und wenn möglich davor mindestens ein oder zwei Heimspiele der ZSC-Lions im neuen Stadion gespielt werden können.
Jedoch muss zuerst die Saison 2021/2022 beendet werden und da stehen die ZSC-Lions kurz davor, den Meister-Pokal (Schirmständer), mit dem Gewinn des 10. Meistertitel, noch einmal ins Hallenstadion zu holen.
Hoffentlich klappt diese Mission 10 und die ZSC-Lions ziehen als Meister in ihren neuen „Löwen-Käfig“!
